Echokardiographie

Ultraschall
Echokardiographie bedeutet Herzultraschall. Diese Untersuchung wird mit einem Ultraschallgerät durchgeführt. In unserem Kleintierzentrum verwenden wir dafür ein hochmodernes Ultraschallgerät der neuesten Generation. Man kann damit nicht nur der Bauchraum und die Sehnen untersuchen, sondern insbesondere das Herz. Hierfür stehen uns zwei Herzschallköpfe (Herzsonden), speziell für das Herz entwickelte Schallköpfe zur Verfügung. Neben dem Farbdoppler (Darstellung der Flussrichtung und Turbulenzen), stehen auch der sogenannte Spektraldoppler (zur genauen Messung der Strömungsgeschwindigkeit) und der Tissue-Doppler (Darstellung und Quantifizierung der Bewegungen des Blutes und auch die des Gewebes) zur Verfügung. Diese unterschiedlichen Messmethoden werden benötigt um nicht nur den Sitz der Herzerkrankung, sondern auch den Schweregrad der Erkrankung zu quantifizieren.

Herzerkrankungen

Es gibt zahlreiche angeborene und erworbene Herzerkrankungen. Das wichtigste ist natürlich eine Diagnose zu stellen. Dafür stehen uns neben dem Vorbericht, der Allgemeinen Untersuchung, ein EKG-Gerät, das Digitale Röntgen, ein Blutdruckmessgerät und das Ultraschallgerät zur Verfügung.

Beim älteren kleinen Hund sind über 70 % AV-Klappenerkrankungen (Mitral- und Tricuspidalklappen) zu finden. Bei großen Hunderassen sind häufig Herzmuskelerkrankungen die Diagnose.

Degenerative AV-Klappenerkrankungen
„Endokardiose“ der Mitral- und Trikuspiddalklappen
Diese Erkrankungen der Herzklappen gelten als erworbene Erkrankungen des Herzens und treten meist erst beim älteren Tier auf. Eine genetische Basis kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Die Klappen trennen die Vorhöfe von den Hauptkammern. Bei Störung des Klappenschlusses kann es zu einem „Rückstrom“ des Blutes in die Vorhöfe kommen.

Dysplasien der AV-Klappen
Hier kommt es zu einer angeborenen Fehlentwicklung der Mitral- oder Tricuspedalklappe.

Aortenkl.insuff. 1

Aortenklappeninsuffizienz
Darunter versteht man einen fehlenden Schluss der Klappe
zwischen der linken Hauptkammer und der Aorta.

Aortenklappenstenose
 Unter einer Stenose versteht man eine Einengung, in diesem Fall eine Verengung der Aorta im Bereich der Aortenklappe. Diese Erkrankung gilt als eine angeborene Herzerkrankung mit teilweise genetischer Ursache. Meist ist die Einengung unter der Aortenklappe.

Pulmonalstenose
Ähnlich der Aortenstenose ist hier eine Verengung der Ateria pulmonalis (Aterie die das venöse (sauerstoffarm) vom rechten Herzen in die Lunge transportiert) verengt. Diese Herzerkrankung ist eine häufige angeborene Erkrankung.7

Pulmonalklappeninsuffizienz
Hierbei kommt es zu einem Rückfluss des Blutes in die rechte Hauptkammer.

Vorhofseptumdefekt
Oder auch Atriumseptumdefekt genannt, darunter versteht man ein „Loch“ in der Vorhofscheidewand (die Wand zwischen den beiden Vorhöfen). Diese Löcher entstehen durch eine Fehlentwicklung in der Embryonalzeit oder bleiben als Nichtverschluss nach der Geburt bestehen.

VSD 1

Ventrikelseptumdefekt
Oder auch Hauptkammerscheidewanddefekt genannt.
Hier gelangt das Blut aus der linken Hauptkammer in die rechte Hauptkammer,
der linke Vorhof und die linke Hauptkammer sind in diesem Fall extrem gestaut.

Persistierender Ductus arteriosus botalli
Darunter versteht man ein Blutgefäß das während der Entwicklung im Mutterleib den Blutfluss in die Lunge umgeht, das heißt das anreichern des  Blutes mit Sauerstoff findet über das Blut der Mutter statt, da der Fötus noch keine Luftzufuhr erhält. Nach der Geburt (direkt mit dem ersten Atemzug des Welpen) verschließt sich dieses Blutgefäß zu einem Band dem „Ligamentum arterisosus botalli“. Findet dieser PDA 1Verschluss nicht statt, kommt es mehr oder weniger zu einer Umgehung des Blutflusses der Lunge und führt zu einem krankhaften Blutfluss.

Perikarderguss
Das Herz ist von einem Beutel, dem sogenannten Perikard eng umgeben (ähnlich einer Legginshose am Bein).
Durch verschiedene Erkrankungen (Neben Herzerkrankungen auch Erkrankungen im Bauchraum) kann sich Flüssigkeit zwischen Herz und dem Perikard ansammeln.
Die angesammelte Flüssigkeit muss abgelassen werden, das kann am sichersten über eine ultraschallgestützte Punktion erfolgen. Das heißt die Flüssigkeit wird über eine Nadel abgelassen.
Die häufigste Ursache für eine Blutung in den Perikardraum ist ein Herzbasistumor.