Frakturversorgung

Die Indikationen zur konservativen Frakturbehandlung des Kleintieres sind sehr limitiert. Aus diesem Grund gilt die Osteosynthese als die Methode der Wahl zur Frakturversorgung beim Kleintier.

Die Verfahrenswahl ist mit der Frage nach einem geeigneten Implantat verknüpft. Es sollte kein „Standardverfahren“ bedingungslos in jeder Situation eingesetzt werden.

Für die operative Osteosynthese stehen dem Chirurgen verschiedene Methoden zur Verfügung. Bei der Plattenosteosynthese wird eine primäre Knochenheilung mit geringer Kallusbildung unter absolut stabilen Bedingungen angestrebt. Im Gegensatz zur Platte ist der Marknagel (Steinmann,- Verriegelungs- und Trilamnagel) imstande, die volle Belastung des Knochens frühzeitig allein zu tragen. Er wirkt bei der Osteosynthese der Röhrenknochen als intramedullärer Kraftträger und führt eine frühe Belastungsstabilität herbei. Bei der Marknagelung oder dem Fixateur externe kommt es zu einer sekundären, indirekten Knochenheilung mit der Ausbildung von Kallusgewebe. Die frühe Mobilität und eine vollständige Wiederherstellung der Funktion sind unabhängig vom Operationsverfahren immer als oberstes Ziel anzustreben.

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Fixateur externe

Die Frakturversorgung mit dem Fixateur externe hat sich als äußerst vielseitige und wirksame Methode zur Stabilisation verschiedenster Frakturen bei Hund Katze sowie auch beim Vogel und Heimtier bewährt. Mittels dieser Technik können relativ einfache Frakturen als auch Trümmerfrakturen und gelenknahe Frakturen versorgt werden. Auch bei offenen und infizierten Frakturen ist der Fixateur externe ein erprobtes Verfahren. Bei dieser Technik werden spezielle Bohrdrähte ober- und unterhalb der Fraktur in den Knochen eingebracht. Die Stabilisierung erfolgt außerhalb des Knochens über eine externe Schienung. Eine Kombination von intramedullärer Nagelung und Fixateur Externe Typ 1 wird gern bei diesen Tieren für die Versorgung von Humerus-und Femurfrakturen eingesetzt.

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In der Kleintierchirurgie ist der Fixateur externe bei klarer Indikationsstellung unverzichtbar geworden.

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Plattenosteosynthese

Bei dieser Technik wird die Fraktur mit einer Platte sowie Schrauben versorgt. Diese Frakturversorgung findet oft am langen Röhrenknochen, am Unterkiefer oder am Becken Anwendung. Der Vorteil dieser Platten liegt darin, dass nach der Frakturversorgung keine Pflegemaßnahmen mehr nötig sind. Der Nachteil ist jedoch, dass die Entfernung der Metallplatten wiederum einen chirurgischen Eingriff erfordert.

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Markraumnagelung

Hier werden verschiedene Stahlnägel und Bohrdrähte zur Stabilisierung der Fraktur verwendet. Diese Technik wird gern bei Brüchen, die sich am Oberarm, Oberschenkel und Unterschenkel oder am Fuß befinden praktiziert. Zur Erreichung der Rotationsstabilität werden verschiedenen Verriegelungsmöglichkeiten genutzt. Bei jungen Tieren können spezielle Nägel in den Markraum des Knochens eingeschlagen werden, dass der Knochen iwährend der Heilung in seinem Wachstum nicht behindert wird.