Kreuzbandriss

Durch Verschleiß oder Fehlbelastung kann es bei Hund und Katze zu einem langsamen Riss des vorderen Kreuzbandes im Kniegelenk kommen. Außerdem kann das vordere Kreuzband durch ein plötzliches Trauma reißen. Ein solcher Kreuzbandriss führt zu einer Instabilität im Kniegelenk und dadurch zu Arthrose und einer Beschädigung des inneren Meniscus.
Grundsätzlich sollte ein Riss des Kreuzbandes immer chirurgisch versorgt werden. Dazu stehen in unserer Praxis zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Der klassische extrakapsuläre Bandersatz wird bei uns im Kleintierzentrum mit einer Fascienraffung kombiniert. Diese Methode wurde in unserem Kleintierzentrum immer weiter verfeinert und verbessert. Sie kann außerdem durch Verwendung verschiedener Materialien und Modifikation der Methode individuell angepasst werden.

10003313_674727505921037_214228787_n_KopieDie neuere und aufwendigere Methode ist die TTA (mittlerweile ist in unserem Hause auch schon die TTA Rapid möglich) . Diese Methode wurde an der Universität Zürich entwickelt. Wie bei der deutlich invasiveren Metho der TPLO wird dabei die Biomechanik im Kniegelenk verändert. Ein angerissenes Kreuzband kann dabei im Gelenk belassen werden; die Dauer der Rekonvaleszenz ist gegenüber klassischen Methoden deutlich verkürzt.
Nach längeren ausgiebigen Vergleichen haben wir uns zur Anwendung eines Implantatsystems der Firma Securos entschieden. Die verwendeten Implantate sind aus hochwertigem Titan und in Deutschland hergestellt.
Diese Operationsmethode eignet sich vor allem für größere, schwerere Hunde sowie junge Tiere.

Wir beraten Sie gerne welche Methode für Ihr Tier die optimalste Lösung darstellt.

tta2 KopieHier noch eine genauere Erklärung der TTA:

Die TTA kommt bei einer Operation nach einem Kreuzbandriss mit dem Durchtrennen und Verplatten eines kleinen, nicht Gewicht tragenden Teils am Unterschenkelknochen aus. Die Operationsmethode ist bestechend in ihrer Logik und für den Patienten mit deutlich weniger Risiko behaftet.

Auch für die TTA ist eine Osteotomie notwendig, aber im nichttragenden Teil der Tibia (Schienbein). Bei der TTA wird die Biomechanik des Kniegelenks so verändert, dass das Vorwärtsgleiten des Unterschenkels während der Belastungsphase der Hintergliedmaße verhindert wird. Diese Veränderung wird bei der TTA durch eine Verlagerung des Ansatzpunktes des geraden Kniescheibenbandes nach vorne bewirkt. Dadurch wird die abnorme Beweglichkeit im Kniegelenk zuverlässig verhindert. Spezielle Platten und Schrauben werden verwendet, um das abgetrennte Knochenteil wieder stabil zu verankern.

Schädigung des inneren Meniskus

Die Kreuzbänder sind für die normale Bewegung und Belastung der Hintergliedmaße von großer Bedeutung. Die Zerreißung des vorderen Kreuzbandes beim Hund entsteht entweder durch ein starkes Trauma (gewaltsames Überstrecken) oder altersbedingter Degenerationsveränderungen, durch die das Band einer erhöhten Zerreißungsgefahr ausgesetzt wird. Das hintere Kreuzband wird nur in sehr wenigen Fällen in Mitleidenschaft gezogen. Durch den Riss des vorderen Kreuzbandes kommt es zu einer deutlichen Instabilität im Kniegelenk. Die Gliedmaße wird nicht mehr belastet und ist bei Manipulation sehr schmerzhaft. Das gerissene Kreuzband kann unter keinen Umständen wieder zusammenwachsen. Bei einer Operation wird die Funktion des gerissenen Kreuzbandes durch ein künstliches Band ersetzt. Eine Operation ist immer empfehlenswert, da die frühe Stabilisierung eine weitere Schädigung des Gelenkes verhindern soll.

In einigen Fällen kommt es zusätzlich zu einem Abriss des inneren Meniskus. Dadurch kann es zu schnappenden Geräuschen während der Bewegung oder klinischen Untersuchung kommen. Der Tierarzt kann meist nur den Verdacht einer Schädigung des Meniskus äußern, der letztendlich nur bei einem operativen Eingriff am Kniegelenk bestätigt werden kann. Operationen am Kniegelenk sollten nur von einem erfahrenen Chirurgen unter strengen aseptischen Bedingungen vorgenommen werden.

Verhaltensmaßnahmen nach der TTA Operation eines Kreuzbandriss beim Hund 

Nach einem chirurgischen Eingriff am Kniegelenk ist das Tier unbedingt für 4-6 Wochen ruhig zu halten. Die Spaziergänge mit Ihrem Hund sollten von kurzer Dauer sein und sind nur unter Leinenzwang durchzuführen. Durch frühzeitige Aktivität kann es zu einer erneuten Instabilität mit entzündlichen Reaktionen im Kniegelenk kommen. Die Wunde muss vom Tierarzt regelmäßig kontrolliert werden. Nach etwa 6-8 Wochen sollte nur noch eine geringgradige Lahmheit bestehen. Manche Tiere zeigen eine etwas veränderte Gangart, die jedoch keine Auswirkung auf die normale Funktionalität der Gliedmaße hat.

Bei jedem chirurgischen Eingriff kann es als mögliche Komplikation zu einer Infektion kommen. Bei Verschlechterung des Allgemeinbefindens oder plötzlicher Nicht-Belastung der operierten Gliedmaße sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen.

Nach einer Kreuzbandoperation empfehlen wir für eine optimale Genesung Physiotherapie. Wir arbeiten seit vielen Jahren sehr eng mit Elke Hertel zusammen, die super Arbeit leistet und die wir Ihnen wärmstens weiterempfehlen können. Näheres zu Frau Hertel finden sie hier http://hund-ok.de/