Kreuzband-Operationen

Der Kreuzbandriss

Physiologische Funktion des vorderen Kreuzbandes

Die Kreuzbänder befinden sich beim Hund wie auch beim Mensch nur im Kniegelenk. Kniegelenke finden wir beim Menschen ausschließlich in den Beinen daher haben Hunde auch nur an den Hintergliedmaßen Kniegelenke und Kreuzbänder.

Ein intaktes, vorderes Kreuzband hat die Funktion, das Vorgleiten des Unterschenkels während der Belastungsphase der Hinterhand zu verhindern.

Wieso reißt ein Kreuzband?

Durch Verschleiß bzw. durch andere orthopädische Probleme (z.B. HD oder eine vorrangegangene Patellaluxation) ausgelöste Überlastung oder durch Fehlstellungen der Gliedmaßen kann es bei Hund und Katze zu einem langsamen (chronischen) Riss des vorderen Kreuzbandes im Kniegelenk kommen. So wie wir es von z.B. Fußballern kennen, kann ein Kreuzband beim Hund allerdings auch akut, also durch ein plötzliches Trauma, reißen.

Ein unbehandelter Kreuzbandriss führt zu einer Instabilität im Kniegelenk und zu einer Beschädigung des inneren Meniscus, was Schmerzen verursacht und Arthrose auslöst.
Grundsätzlich sollte ein Riss des Kreuzbandes beim Tier chirurgisch versorgt werden. Die frühe Stabilisierung soll eine weitere Schädigung des Gelenkes und auch des nun überlasteten, anderen Knies, verhindern. Eine Folge eines zu behobenen Kreuzbandrisses kann bspw. Die Schädigung des Meniskus sein. Dieser wird bei der Voruntersuchung getestet und bei der jeder Kreuzbandriss-OP geprüft. Ist er bereits geschädigt, wird er entfernt.

o Extrakapsulärer Bandersatz

Die Methode des Extrakapsulären Bandersatz ist vor allem für leichte Hunde und Katzen geeignet. In Kombination mit einer Fascienraffung gelingt eine Stabilisierung des Kniegelenkes. Diese Methode wurde in unserem Kleintierzentrum immer weiter verfeinert und verbessert. Sie kann außerdem durch Verwendung verschiedener Materialien und Modifikation der Methode individuell angepasst werden.

o TTA / TTA-Rapid

Die TTA (Tibial Tuberosity Advancement) eignet sich für jede Rasse und jedes Alter. Diese Methode wurde an der Universität Zürich entwickelt. Um das Knie ohne Bandersatz zu stabilisieren, ist eine Osteotomie notwendig. Unter einer Osteotomie versteht man die anatomische Veränderung von einem oder mehreren Knochenteilen. Bei der TTA wird ein nicht tragender Teil des Schienbeins (Tibia) angesägt und mit Hilfe von speziellen Platten & Schrauben versetzt und stabil verankert. Das bewirkt eine Verlagerung des Ansatzpunktes des geraden Kniescheibenbandes nach vorne. Dadurch wird die Biomechanik des Kniegelenks so verändert, dass das Vorwärtsgleiten des Unterschenkels während der Belastungsphase der Hintergliedmaße verhindert wird.

Seitliche Aufnahme einer TTA am rechten Knie
Seitliche Aufnahme einer TTA am rechten Knie
Frontale Aufnahme einer TTA am rechten Knie
Frontale Aufnahme einer TTA am rechten Knie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die TINY-TTA-RAPID ist eine auf kleine Rassen und Katzen ausgelegte Variante der TTA-OP. Auch hier wird durch eine Osteotomie die Biomechanik des Knies verändert, was die Funktion des Kreuzbandes ersetzt. Anders als bei der regulären TTA ermöglicht die Tiny-TTA-Rapid jedoch eine Kombination von Patellaluxations- & Kreuzbandriss-OP. Da vor allem kleine Rassen und Katzen häufig unter einer Kombination beider Erkrankungen leiden, wurde diese spezielle Methode eigens für sie entwickelt. Spezielle Instrumente und Teile ermöglichen so die Fixation der Kniescheibe und die Stabilisierung des gesamten Knies.

Welche Kreuzbandriss-OP-Methode für Ihre Tier die richtige ist, lässt sich nur nach einer Voruntersuchung sagen und ist von diversen Faktoren abhängig.

> Kreuzbandriss-OP Katze
> Kreuzbandriss-OP TTA

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial